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Von Oranienburg nach Oranienburg



Nach mühseligen Aufräumarbeiten, die das Elbhochwasser im Juni 2013 mit sich brachte, entspannten sich die Kanuten des SSV Planeta Radebeul e.V. auf einer Wanderfahrt im Havelland. Sie trafen sich bereits am Freitagnachmittag, den 12.07., im Ruderverein Birkenwerder in Brandenburg und läuteten die Rundfahrt mit einem gemütlichen Grillabend auf der Terrasse des Bootshauses ein. Ruderverein Birkenwerder
Schleuse Lehnitzsee Der erste Tag war bei sonnigen 27°C sehr angenehm. Die Tagesetappe führte uns zunächst stromaufwärts über den Havelkanal und den Lehnitzsee zur Lehnitzschleuse. Die Schleuse war aufgrund einer Bootsschleppe leicht passierbar. Danach paddelten wir den Klinkerhafen an. Am Ufer befindet sich ein Mahnmal für 200 ermordete KZ-Häftlinge, die 1942 von Sachsenhausen in das Klinkerwerk verlegt wurden. Figurengruppe KZ Außenlager Klinkerwerk
Marina Hafen Liebenwalde Marina Hafen Liebenwalde Von da aus ging es über den Oder-Havel-Kanal zu unserem ersten Nachtlager im Marinehafen Liebenwalde. Der Ausstieg dort war sehr schwierig. Die Gastwirte dagegen waren sehr nett und teilten uns eine Campingwiese zu. Trotz der vielen stechfreudigen Mücken verbrachten wir einen schönen Abend.
Am nächsten Morgen starteten wir bei kühlen Temperaturen, die bis Mittag noch weiter sanken. Wir passierten die Schleuse Zehdenick, die aufgrund kleiner Wasserstrudel mit gelben Warndreiecken beschildert war. In einem italienischen Restaurant wärmten wir uns erst einmal auf. Auf Empfehlung anderer Kanuten paddelten wir nicht wie geplant zum Gasthof Burgwall, sondern nur bis zum Ziegelpark in Mildenberg. Auch dort umsorgte uns die Hafenmeisterin sehr nett.
Im nahegelegenen Ziegelmuseum konnten wir uns über die Herstellung von Ziegeln informieren. Der nächste Tag beinhaltete eine längere Strecke stromaufwärts. An der Schleuse Schorfheide, die sehr schmal und kurz angelegt war, parkten ca. 20 Bungalow- und Hausboote, die scherzhaft als "Sportboote" bezeichnet wurden, mit dem Ziel geschleust zu werden. Aufgrund unserer Größenvorteile konnten wir uns zwischen die großen Yachten schleichen und umgingen die lange Wartezeit. Ringofen der Ziegelei Burgwall Mildenau Zeltplatz Burgwall Mildenau
Zeltplatz Burgwall Mildenau Auch die nächsten Schleusen gestalteten sich zu Treffpunkten mit immer denselben "Sportbooten" und wir erhielten Bewunderung, wie schnell wir "kleinen" Paddler unterwegs sein können. Bis zur Schleuse Bredereiche paddelten wir durch ein Naturschutzgebiet, wo das Anlanden verboten ist. Schleuse Ragow
Schleuse Campingplatz Havelblick Schleuse Campingplatz Havelblick Erst an der Schleuse Ragow gibt es einen Rastplatz für die Wassersportler. Den Zeltplatz Havelblick mit seinen großen Bäumen erreichten wir gegen Abend und übernachteten dort.
Am nächsten Morgen stärkten wir uns mit frischen Brötchen, während unsere Bekannten im Hausboot mit einer freudigen Begrüßung vorbei zogen. Wir holten sie an der Schleuse in Fürstenberg aber wieder ein. Nach der Schleuse bogen wir rechts in die Gänsehavel ein, in der sich ein guter Kanuausstieg befand. In wenigen Schritten erreichten wir das Stadtzentrum und konnten unsere Einkaufsbeutel auffüllen.
Wir brachen nach dem Mittag wieder auf und erreichten erst 19:30 Uhr bei immer noch 35°C den Zeltplatz in Eckernkoppel. Recht erschöpft zogen sich an diesem gemütlichen Abend alle schnell in ihr Zelt zurück. Schleuse Fürstenberg
Campingplatz Eckernkoppel Der nächste Tag hatte den Rheinsberger Rhin zum Ziel. Wir starteten zeitig und erreichten noch am Vormittag das Rheinsberger Schloss. Wir hielten uns links und durchquerten zwei tiefe Brücken, um an das Rheinsberger Wehr zu gelangen. Die Stelle zum Einsetzen war steinig und flach. Der Fluss war sehr schmal mit einer hohen Fließgeschwindigkeit. Bei uns hegte sich die Angst, dass wir mit unseren vollbeladenen Faltbooten auf Grund laufen könnten. Erst versuchten wir uns bei dem ansässigen Kanuverleih R.A.T. Hartboote auszuleihen. Dies misslang aber leider aus organisatorischen Gründen. Schloss Rheinsberg
Rheinsberg An der Mühle Rheinsberg - Kanuverleih Aber wir konnten 15:00 Uhr mit deren Auto und Gepäck nach Zippelsförde gefahren werden. Um die Zeit bis dahin zu nutzen, besuchten wir den Ort Rheinsberg. Das Flair der Stadt mit ihren kleinen Lädchen und Galerien, vor allem die Galerie von Tony Torrilhon gefielen uns sehr.
Künstlerhof in Rheinsberg Künstlerhof in Rheinsberg Künstlerhof in Rheinsberg
Rheinsberger Rhin ab Zippelsförde Rheinsberger Rhin ab Zippelsförde Alt Ruppin
Neu Ruppin Neu Ruppin Neu Ruppin
Gegen 16:00 Uhr erreichten wir per Landweg den Rastplatz in Zippelsförde, der allerdings mehr Charakter eines Parkplatzes statt eines Rastplatzes aufwies. Deswegen entschieden wir den Rest des Rheinsberger Rhins weiter zum Zermützelsee zu paddeln. Dort fanden wir den Vier-Sterne-Campingplatz Rottstiel vor, der neben sehr sauberen Sanitäranlagen auch Sitzmöglichkeiten am Wasser bot. Am Donnerstag durchquerten wir die Stadt Alt Ruppin, wo uns die Landschaft sehr stark an den Spreewald erinnerte. Auf dem langen Ruppiner See folgten wir rechts der Stadt Neu Ruppin. An der Kirche befinden sich gute Ausstiegsmöglichkeiten. Rubiner See Schleuse Alt Friesack
Kanu Camp  Alt Friesack Unser geplanter Campingplatz in Wustrau gefiel uns aufgrund seiner weiten Entfernung zum Wasser nicht. So erledigten wir nur unseren Einkauf im Ort und steuerten das Kanu-Camp Alt Friedsack an. Über einen morschen Bootssteg zogen wir die Boote an Land. Die Zeltwiese am Wasser war mit einem originalen Öko-Plums-Klo ausgestattet, deren Spülung eine Handvoll Heu beinhaltete. Die anderen Sanitäranlagen befanden sich ca. 200m weiter im Grundstück des Betreibers. Kanu Camp  Alt Friesack
Kanu Camp  Alt Friesack Kanu Camp  Alt Friesack Start vom Kanu Camp  Alt Friesack
Gasthof Kremmen Gasthof Kremmen
Schleuse Hohenbruch Schleuse Hohenbruch Den Freitag meisterten wir tapfer in brütender Hitze. Der langgestreckte Kremmer Rhin und der Ruppiner Kanal konnten uns leider keinen Schatten bieten. An der Gaststätte "Seelodge" am Ende des Naturschutzgebietes gönnten wir uns eine Pause. Das Gasthaus ist auf Pfählen errichtet und gut ausgestattet. Dem entsprechend hoch lagen auch die Preise für Essen und Getränke. Am Abend erwartete uns der nette Hafenmeister der Schleuse Hohenbruch. Wir zogen die Boote entspannt mit der Bootsschleppe heraus und stellten die Zelte auf der frischgemähten Wiese auf.
Schleuse Hohenbruch Ruppiner Kanal Ruppiner Kanal
Am Morgen versorgte uns der Hafenmeister mit frischen Brötchen und wir starteten zur letzten Etappe des Wanderurlaubes. Gegen Mittag erreichten wir den RC Birkenwerder. Erholt traten wir im klimatisierten Auto die Heimreise an.








Katrin Wallner




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